Ökonomisches Wissen ist urteilsfähig

19. Februar 2014

Den Wettbewerb „Ökonomie in Schulen 2013“ hat das Alte Gymnasium Oldenburg für sich entschieden. Einen Anerkennungspreis bekam die Michaelschule Papenburg. Den Festvortrag hielt Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer.

Die besten Konzepte zu Praxiskontakten in die Wirtschaft waren gesucht, und das Alte Gymnasium Oldenburg sowie die Michaelschule Papenburg machten das Rennen um den mit 15.000 Euro dotierten Preis „Ökonomie in Schulen 2013“ der Stiftung der Metallindustrie im Nord-Westen. Das Alte Gymnasium Oldenburg bekommt 10.000 Euro, der Anerkennungspreis für die Michaelschule Papenburg wird mit 5.000 Euro belohnt.
Die Preisträger wurden am gestrigen Dienstag im Oldenburger Kultur-zentrum PFL vor rund 140 Gästen geehrt.

2014-02-18 Preisverleihung alle

Die Stiftung der Metallindustrie im Nord-Westen ehrte das Alte Gymnasium Oldenburg und die Michaelschule Papenburg für ihre guten Praxiskontakte in die Wirtschaft.

Die Preise übergab Michael Waskönig, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Michael Waskönig betonte, dass die Stiftung sich das Ziel gesetzt habe, die Bildung von Schülerinnen und Schülern in Ökonomie nachhaltig zu verbessern, da dieser Wissensbereich ganz allgemein für die Gesellschaft und speziell für den erfolgreichen Berufsweg junger Menschen zunehmend an Bedeutung gewinne.
Ökonomie müsse selbstverständlich Teil der Allgemeinbildung sein, forderte Waskönig. Die Kenntnis bzw. Unkenntnis von Ökonomie bestimme die Wahrnehmung von Unternehmen und Unternehmern. Das Unternehmerbild in unserem Land sei recht merkwürdig und die Bewertung in der Öffentlichkeit schwanke häufig zwischen „Kapitalist“ und „Loser“. „Ich hoffe sehr, dass die vielfältigen Bemühungen um einen angemessenen Ökonomieunterricht in Schulen Früchte tragen werden. Denn wirtschaftliche Kenntnisse ermöglichen Urteile – nicht Vorurteile“, so Michael Waskönig.

Der Förderpreis „Ökonomie und Informatik in Schulen“ wird jährlich abwechselnd für Ökonomie und Informatik verliehen. Im Jahr 2013 wurde der Preis „Ökonomie in Schulen“ ausgeschrieben. Gesucht wurden Konzepte zu Praxiskontakten in der Sekundarstufe I (außer Gymnasien) und in der Sekundarstufe II im Rahmen des Seminarfaches, die zeigen, wie Schülerinnen und Schüler mit dem regionalen Wirtschaftsraum vertraut gemacht werden. Die Konzepte sollten inhaltlich, organisatorisch, personalpolitisch und kommunikationspolitisch verankert sein und Modellcharakter für andere Schulen haben.

2014-02-18 Preisverleihung AGO Oldenburg

Das Alte Gymnasium Oldenburg erhielt den 1. Preis im Wettbewerb „Ökonomie in Schulen 2013“ der Stiftung der Metallindustrie im Nord-Westen (von rechts): Stiftungsvorsitzender Michael Waskönig, die Lehrkräfte des AGO, Ludger Hillmann, Marie-Lyne Klostermann, Birgit Lau, und AGO-Schulleiter Frank Marschhausen.

Professor Dr. Dr. h.c. Hans Kaminski, Direktor des Oldenburger Instituts für Ökonomische Bildung (IÖB), betonte in seinem Vortrag die Notwendigkeit der ökonomischen Bildung. Denn die Lebenswelt der Schüler verändere sich auch in ökonomischer Hinsicht rasant und müsse von ihnen verstanden und durchdrungen werden. Doch stoße ökonomisches Denken in der Gesellschaft häufig noch auf Ablehnung. „Umso größer ist die Herausforderung, vor der die Schulen momentan stehen“, so Prof. Kaminski, der forderte, dass die Fachkompetenz der Lehrkräfte noch mehr gestärkt und auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisstand gebracht werden müsse.
Mit Sorge beobachtet Kaminski Bestrebungen, das in der Vergangenheit gute Verhältnis von Schulen und Wirtschaft zu untergraben und in Frage zu stellen. Umso positiver sei es zu bewerten, dass es das Fach Wirtschaft in Niedersachsens Schulen gebe. Doch brauche das Fach mehr Unterstützung, z.B. durch intensivere Forschung und mehr Unterrichtsmaterialien.

Den Festvortrag hielt Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. Sein Thema: „Investitionen in Bildung sind Investitionen in unsere Zukunft.“ Kramer betonte, dass die Zukunft Deutschlands entscheidend davon abhinge, wie erfolgreich die Produkte und Dienstleistungen im weltweiten Wettbewerb seien. Dafür sei Bildung unabdingbar: „Wir haben keine großen Vorkommen an Bodenschätzen. Unseren Wettbewerbsvorteil müssen wir über Talententwicklung schaffen“, sagte Kramer. Bildung sei aber nicht nur ein wirtschaftlicher Standortfaktor und Grundlage für Wohlstand und soziale Sicherheit, sondern auch Basis für Kultur und Lebensqualität.

2014-02-18 Preisverleihung Michaelschule Papenburg

Freuten sich über einen Anerkennungspreis im Wettbewerb „Ökonomie in Schulen 2013“ der Stiftung der Metallindustrie im Nord-Westen (von rechts): Margret Sandmann, Schulleiterin der Michaelschule Papenburg, sowie die Lehrkräfte Ludger Mählmann und Christian Voskuhl. Stiftungsvorsitzender Michael Waskönig übergab den Preis.

Die Arbeitgeber setzten auf ein Bildungssystem, das früh starte und kontinuierlich die individuelle Förderung jedes jungen Menschen sichere: „Die gegenwärtige Großzügigkeit für konsumtive Alterssicherung wünsche ich mir für investive Zukunftssicherung“.

Durch das Programm führte Jürgen Lehmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung der Metallindustrie im Nord-Westen.
Für die musikalische Umrahmung sorgte die Combo der Graf-Anton-Günther-Schule Oldenburg unter der Leitung von Jörg Olesch.

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