Ökonomie in Schulen 2011 – Realschulen schärfen ihr Profil

15. März 2012

Den Wettbewerb „Ökonomie in Schulen“ entschieden drei Realschulen aus Großheide, Moorhusen und Wittmund für sich. Professor Hans-Werner Sinn referierte über „Europa in der Krise“.

Alle Preisträger Ökonomie in Schulen 2011

Die Stiftung der Metallindustrie im Nord-Westen zeichnete mit insgesamt 15.000 Euro guten Wirtschaftsunterricht aus.

Drei Realschulen machten das Rennen um den mit 15.000 Euro dotierten Preis „Ökonomie in Schulen“ der Stiftung der Metallindustrie im Nord-Westen. Den ersten Platz teilen sich die Friederikenschule Großheide – Haupt- und Realschule (Landkreis Aurich) und die Haupt- und Realschule Moorhusen (Landkreis Aurich).
Den dritten Platz belegt die Kooperative Gesamtschule Alexander-von-Humboldt-Schule Wittmund, Schulzweig Realschule. Die Erstplatzierten bekommen je 6.000 Euro, der dritte Platz wird mit 3.000 Euro honoriert.
Die Preisträger wurden am Mittwoch, 14.03.2012, im Oldenburger Kulturzentrum PFL vor rund 180 Gästen geehrt.

Die Preise übergab Michael Waskönig, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Michael Waskönig betonte, dass die Stiftung sich das Ziel gesetzt habe, die Bildung von Schülerinnen und Schülern in Ökonomie nachhaltig zu verbessern, da dieser Wissensbereich ganz allgemein für die Gesellschaft und speziell für den erfolgreichen Berufsweg junger Menschen zunehmend an Bedeutung gewinne. „Ökonomie ist Alltag. Sie ist überall zugegen und bestimmt unsere Lebenswelt – mehr als je zuvor. Ökonomische Bildung ist daher auch unabdingbare Voraussetzung, um aktuelle gesellschaftliche und politische Prozesse verstehen zu können“, sagte der Stiftungsvorsitzende.

Der Förderpreis „Ökonomie und Informatik in Schulen“ wird jährlich abwechselnd für Ökonomie und Informatik verliehen. Im Jahr 2011 wurde der Preis „Ökonomie in Schulen“ ausgeschrieben. Gesucht waren Ideen für einen praxisnahen und spannenden Unterricht im Profil Wirtschaft für die Schulform Realschule.

Seit August 2011 ist das neue Profil Wirtschaft in den Klassen 9 und 10 eingeführt. Zusätzlich zu dem in der Regel zweistündigen Unterrichtsfach Wirtschaft können Schülerinnen und Schüler ihr ökonomisches Wissen in einem zwei- oder vierstündigen Profil Wirtschaft vertiefen.

Aufgabenstellung in diesem Wettbewerb: Die Bewerber sollten eine individuelle schulische Konzeption vorstellen, mit der sie die Umsetzung eines zwei- oder vierstündigen Profils planen.

Professor Hans Kaminski, Direktor des Oldenburger Instituts für Ökonomische Bildung (IÖB), betonte in seinem Vortrag die Notwendigkeit der ökonomischen Bildung an den allgemeinbildenden Schulen. Sie sei wichtiger Teil der Allgemeinbildung und gehöre zum unverzichtbaren Bestandteil eines modernen Inhaltsprofils an allgemeinbildenden Schulen, für Schülerinnen und Schüler jeder Schulform und Schulart. „Ich glaube, dass die ökonomische Bildung an Schulen realisierbar ist“, sagte Kaminski und forderte das Land Niedersachsen auf, dieses Reformvorhaben der Profile noch mehr zu fördern.

Im Anschluss an die Preisverleihung hielt der Präsident des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Professor Hans-Werner Sinn, den Festvortrag mit dem Titel „Europa in der Krise“. Sinn unterstützte Kaminskis Forderungen und fügte hinzu: „Wenn wir eine bessere ökonomische Ausbildung hätten, dann hätten wir wohl auch eine bessere Regierung.“

In Bezug auf die Schuldenkrise in Europa kritisierte Hans-Werner Sinn, dass die Regierungschefs jeglichen Sinn für die Dimension der Hilfsgelder verloren hätten. So hätte allein Griechenland bereits 500 Mrd. Euro an Unterstützung bekommen. Die Europäischen Haftungssummen summierten sich insgesamt auf über zwei Billionen Euro.
Deutschland habe Forderungen von 547 Mrd. Euro an das europäische Zentralbankensystem. Gehe der Euro unter, so sei dieses Geld weg. „Wir sitzen in der Falle und müssen den Euro retten, um unsere Forderungen zu sichern“, resümierte Sinn.

Durch das Programm führte Jürgen Lehmann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung der Metallindustrie im Nord-Westen. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Bigband der Helene-Lange-Schule Oldenburg unter der Leitung von Ludger Bojert.

Die Stiftung der Metallindustrie im Nord-Westen wurde im Jahr 2007 gegründet. Stifter war der ehemalige Verband der Metallindustriellen des Nordwestlichen Niedersachsens e.V., Wilhelmshaven (Nord-West-Metall). Zweck der Stiftung ist die Förderung von Bildung, von Wissenschaft und Forschung, von Kunst und Kultur und von sozialen Maßnahmen und Einrichtungen in der Region Nordwest.

1. Platz - Friederikenschule Großheide

Einen ersten Platz und 6.000 Euro Preisgeld sicherte sich die Friederikenschule Großheide im Wettbewerb „Ökonomie in Schulen“ (v.l.): Jürgen Lehmann, Stiftung, Michael Waskönig, Stiftung, Theo Weber, Bürgermeister Großheide, Martina Kipry, Gesamtschulleiterin, Schulleiterin Evelyn de Vries, Wirtschaftslehrerin Ilona Scheepker und Edit Stevens-Schröder sowie die Schülerinnen und Schüler Imke Schoolmann, Aladji Barrie, Svea Hinrichs und Stanislav Piachora, Dr. Claudia Verstraete, IÖB, Professor Hans Kaminski, IÖB.

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Ihr Konzept für das Profil Wirtschaft der Haupt- und Realschule Moorhusen überzeugte die Jury: Schulleiter Günter Tautz (3.v.l.) und Konrektorin Bianka Klempin (4.v.l.) freuten sich über den ersten Platz im Wettbewerb „Ökonomie in Schulen“. Mit Ihnen freuten sich (v.l.): Dr. Claudia Verstraete, IÖB, Professor Hans Kaminski, IÖB, Jürgen Lehmann, Stiftung, und Michael Waskönig, Stiftung.

3. Platz Ökonomie-in-schulen_kgs-wittmund.jpg

Einen guten dritten Platz belegte der Realschulzweig der Alexander-von-Humboldt-Schule Wittmund im Wettbewerb „Ökonomie in Schulen“: Gesamtschuldirektor Uwe Brauns (3.v.l.), Referendarin und Fachlehrerin Wirtschaft Saskia Bochmann (5.v.l.), Konrektor Lutz Woch (6.v.l.) sowie Realschulrektor Werner Spahl (2.v.r). Dr. Claudia Verstraete, IÖB, Jürgen Lehmann, Stiftung (2.v.l.), Michael Waskönig, Stiftung (4.v.l.) und sowie Professor Hans Kaminski, IÖB (r.), zeichneten das Schulkonzept für einen guten Wirtschaftsunterricht aus.

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